Raretätcher
Monat für Monat stellen wir für Sie ganz spezielle Lesetipps zusammen. Natürlich können Sie ALLE Bücher, die wir hier vorstellen in unserer Bibliothek ausleihen. Die meisten Exemplare sind natürlich auch noch im Handel bzw. im Antiquariat erhältlich.
Böchertipp för der Oktober
Hilde Ströbert
Nie widder Reemcheskoche
Greven Verlag Köln 1998
Nie widder Reemcheskoche
In unserem Oktober-Tipp erinnern wir an Hilde Ströbert, auch bekannt unter ihrem früheren Namen Fischer (1925-2014). Im Buch „Nie widder Reemcheskoche“ hat sie eine abwechslungsreiche Sammlung von „Rümcher un Verzällcher“ vorgelegt, aus der der Leser sich je nach Stimmung etwas heraussuchen kann.
So nimmt uns die Autorin in dem Verzällche „E verjesse Denkmol“ mit auf eine ungewöhnliche Erkundungsreise durch den Kölner Dom und seine Geschichte. Nur diejenigen, die das Glück hatten, an einer Führung durch den Dachstuhl des Domes teilzunehmen, kennen den riesigen Adler, der dort neben vielen anderen Figuren seine Tage verbringt. Lassen sie sich doch einmal von ihm seine Erlebnisse erzählen!
In der Geschichte, die dem Buch seinen Titel gab, berichtet Hilde Ströbert humorvoll, warum sie, bei aller Vorliebe für Kuchen, auf „Reemcheskoche“ lieber verzichtet. Natürlich dürfen auch „de Puute“ nicht fehlen. Neben einigen lustigen Erzählungen und Gedichten hat die Verfasserin auch mehrere bekannte Kinderlieder ins Kölsche übertragen.
Zum Abschluss noch eine Kostprobe aus dem Kapitel „Sprijitzjer“, in dem der Leser u. a. „Et kölsche Alphabett“ findet, aber auch Übertragungen hochdeutscher Texte:
Bloß ein Mul
(nach „Bloß ein Mund“ – Heinrich Heine zugeschrieben)
Der Här hatt jot et üvverlaht,
Wie hä ein Mul dem Minsch bloß maht,
Weil dä en singer Jauigkeit
Met einer allt zovill klapeit.
Hät mer met Brei de Mul jestopp,
Kann mer dä Schwad ens eesch verjesse.
Wa‘mer zwei Schnüsse hätt am Kopp,
Dann künnt mer leje noch beim Esse.
Dieses Buch können Sie, wie auch die übrigen Werke der Mundartautorin Hilde Ströbert, in unserer Bibliothek kostenlos entleihen.