Klaaf em Mediapark: „O jömmich! Ald widder e Fess!“

Kaate gitt et hee

„O jömmich! Ald widder e Fess!“

Fastelovend es grad vörbei, un de Kääzjer un Kügelcher vum Chressfess sin noch nit em Schaaf gestivvelt, do ha’mer ald widder Pooschte. Mer kütt us dem Fiere nit erus.

Was den Kölner Mundartautoren und Liedermachern zum Thema „Feste und Feiern“ sowie „Frühling und Ostern“ eingefallen ist, hören wir beim Klaaf em Mediapark. Da geht es um die aufblühende Natur, den Hausputz und die Frühjahrsmüdigkeit. Das Brauchtum, das sich im Laufe der Zeit um die Kar- und Ostertage herum entwickelt hat, wird mit viel Humor dem Publikum nähergebracht ebenso wie die hektischen Festvorbereitungen und vieles mehr.
Den Auftakt macht Gaby Amm, die der Feierfreudigkeit der Kölner ein Gedicht gewidmet hat: „Wenn de Kölsche Feste fiere“. Und was lässt der Kölner nicht alles mit einem Fest hochleben: die KVB, die Universität, den Deutzer Bahnhof, ja sogar den Klingelpütz. Die vielfach ausgezeichnete Mundartautorin, die 2010 verstorben ist, verarbeitete häufig zeitgenössische Ereignisse, eigenen Erlebnisse und Alltagserfahrungen in ihren Rüümcher un Verzällcher, die in einer großen Zahl von Publikationen zugänglich sind.
„Et weed ald wärm“ stellt Johannes Theodor Kuhlemann, genannt „Ithaka“, fest und leitet so zum Frühjahr über. Kuhlemann war Autor, Journalist und Kritiker, dmn der frühere Leiter des Altermarktspielkreises Franz Goebels empfahl, in Mundart zu schreiben. Seine Werke sind in der Publikation „Der Alldag eß vun Wundere voll“ gesammelt. Im ersten Teil erzählen Hein Paffrath und Ingeborg F. Müller, wie gegensätzlich das Wetter im Frühjahr ist. Toni Buhz und Lis Böhle befassen sich mit der Frühjahrsmüdigkeit, wobei Lis Böhle gleichzeitig die Tücken des Ostereinkaufs auf’s Korn nimmt. Die Autorin schrieb ihre Verzällcher häufig für Tageszeitungen, so dass das Kölner Alltagsleben sowie Familie und Kinder den Schwerpunkt ihrer Themen ausmachte.
Was wohl Marita Dohmen mit dem Titel „Et kütt all widder“ gemeint hat, mit dem die im vergangenen Jahr verstorbene Autorin und Seminarleiterin ihr Verzällche über „de Faas“ (für Imis: die Fastenzeit) überschrieben hat?
Zuguterletzt steht der „Husputz“ auf dem Programm. Heinz Weber hat in seinem Verzällche anschaulich beschrieben, was dabei so alles passieren kann. Manfred Schmitt hat es zu einem Sketch umgeschrieben, den er gemeinsam mit Nadine Büttgenbach vorträgt.

Nach der Pause steht das Osterfest im Mittelpunkt. Insbesondere die Osterbräuche sind Thema der Rüümcher un Verzällcher von Lis Böhle, Peter Berchem, Hans Jonen und anderen. Wer weiß heute noch, dass in früheren Zeiten „der Judas verbrannt wurde“? Suitbert Heimbach erläutert den Brauch mit einem humorvollen Verzällche, dessen Hauptfigur natürlich ein Kind ist. Der Lehrer, der später sogar Rektor wurde, stellte gerne de Pänz ins Zentrum seiner Geschichten, ob es um Ferienerlebnisse oder die erste Beichte ging. Ostereier färben gehört dagegen auch heute noch zu den Festvorbereitungen. Dass auch das manchmal schief gehen kann, weiß Lis Böhle. Heribert Klar uns Goswin Peter Gath runden den Abend mit ihren Ideen zu Ostern ab.

Untermalt und ergänzt wird der Textvortrag mit kölschen Liedern, präsentiert von Christoph Manuel Jansen. Der Musiker war bereits mehrfach in unterschiedlichen Ensembles bei uns zu Gast. Dieses Mal tritt er solo auf und begleitet sich auf der Gitarre, einem der vielen Instrumente, die er beherrscht. Den Textvortrag übernehmen Nadine Büttgenbach und Manfred Schmitt, beides erfahrene Mundartschauspieler und -sprecher.

Lassen Sie sich unseren Ausblick auf das „Pooschfess“ nicht entgehen!

Eintritt
12 Euro
Veranstaltungsort
SK Stiftung Kultur
Im Mediapark 7
Saal (1. OG)
50670 Köln

Beginn
26.03.2024
19:00 Uhr
Einlass ab 18.30 Uhr / KEINE festen Sitzplätze!