Kölsche Liedersammlung

Über 15.000 Titel haben wir mittlerweile in unserer Sammlung. Viele Künstler, Bands & Verlage arbeiten daran mit, dass sie ständig wächst.
Aufgeführt werden die Texte 1. als Quelltext, d.h.  in der Form, wie sie uns zu Verfügung standen (z.B. als Originaltext, im Booklet einer CD, auf der Website der Künstler, in einem Liederheft oder von einer Audioquelle herausgehört), 2. in der Schreibweisweise der Akademie (Diese unterscheidet sich nicht gravierend von der bis in die 1970er Jahre allgemein gängigen Orthographie. Die Regeln dazu finden Sie unter dem Menupunkt Sprache.) und 3. in der deutschen Übersetzung.
Sollten die Urheber die Veröffentlichung eines Liedtextes nicht gewünscht oder ihr der Verlag nicht zugestimmt haben, so ist der Liedtitel aufgeführt und ein entsprechender Vermerk hinzugefügt.
Trotzdem sind natürlich auch wir nicht vor Fehlern gefeit - sollten Sie also auf eine Ungereimtheit stoßen, was den Text, die Urheber o. ä. angeht, melden Sie sich bitte bei uns.
Wenn Sie selbst Künstler sind und Ihren Songtext hier wiederfinden möchten, nehmen wir gerne alle Texte auf, vorausgesetzt sie sind auf Kölsch oder in einem verwandten rheinischen Dialekt.

Titel Prädestiniert
Interpret(en) Niedeckens BAP
Text Wolfgang Niedecken
Musik Helmut Krumminga
Erscheinungsjahr 2014
Tonträger Radio Pandora - plugged (2008) (CD)
Das Märchen vom gezogenen Stecker (2014) (CD)
Verlag VrinxPoozSonx Wolfgang Niedecken
Quelle www.bap.de/songtext/praedestiniert/
Quelle Audio Titel www.bap.de/landingpages/dmvgs-live/
Kategorie Lebensart
Lebensweisheit

Mit freundlicher Genehmigung der Urheber und des Verlags.

Quelltext

Prädestiniert

Julimorje, ’n koote Naach nur.
Wat ene Draum! Noch nit janz wach.
Wo ess sie? Wieso ’ss dat Bett leer?
Weed dat ald widder su ’ne Daach?
Wer wohr dat met dä Sanduhr,
Met däm Kompass und dä Kaat?
Dä met däm Senkblei un dä opjerollte Zielschnur,
Un wat hatt dä jesaat?

Irj’ndwie kohm et mir bekannt vüür,
Uss enem Leed oder ’nem Booch:
Övver et Finge un’t Verliere
Un öm Zweifel jing et och.
Stein wirfe, Stein opsammle,
Et jing öm Trauer un öm Spaß.
’t jing öm Jeburt un öm et Stirve,
Öm Liebe un öm Hass.

Et jööv en Zick zom Froore un ein zom Verstonn,
Ein zom Blieve un ein, öm ze jonn.
Alles, resslos alles, wat passiert,
Wöhr längs vüürbestemmp, prädestiniert.

En Zick für Kreech un ein für Fredde,
Ein wo mer kriesch, ein wo mer laach,
En Zick zom Sündije un ein zom Bedde,
Ein wo mer danz, ein wo mer klaach.
En Zick zom Säe, ein zom Ernte,
Für Dunkelheit un ein für Leech,
Ein zom Zerrieße, ein zom Flecke,
Ein wo mer schweich, ein wo mer sprich.

Et jööv en Zick zom Froore un ein zom Verstonn,
Ein zom Blieve un ein, öm ze jonn.
Alles, resslos alles, wat passiert,
Wöhr längs vüürbestemmp, prädestiniert.

Schreibweise der Akademie

Prädestiniert

Auf Wunsch wird dieser Text gerne in die Schreibweise der Akademie übersetzt.

Übersetzung

Prädestiniert

Julimorgen, die Nacht war kurz.
Welch ein Traum! Noch nicht ganz wach.
Wo ist sie? Wieso ist das Bett leer?
Wird das schon wieder so ein Tag?
Wer war das mit der Sanduhr,
Dem Kompass und der Karte?
Der mit dem Senkblei und der aufgerollten Zielschnur,
Und was hat der gesagt?

Irgendwie kam es mir bekannt vor,
Aus einem Lied, aus einem Buch:
Übers Finden und Verlieren
Und um Zweifel ging es auch.
Steine werfen und aufsammeln,
Es ging um Trauer und um Spaß,
Um Geburt und auch ums Sterben,
Um Liebe und um Hass.

Da wär ’ne Zeit zum Fragen und eine zum Verstehen,
Eine zum Bleiben und eine, um zu gehen.
Alles, restlos alles, was passiert,
Wär längst vorbestimmt, prädestiniert.

’ne Zeit für Krieg und eine für Frieden,
Eine für Tränen, eine für Glück,
Eine zum Sündigen und eine zum Beten,
In der man tanzt, in der man klagt.
’ne Zeit zum Säen, eine zum Ernten,
Für Dunkelheit und auch für Licht,
Eine fürs Zerreißen, eine fürs Flicken,
In der man schweigt, in der man spricht.

Da wär ’ne Zeit zum Fragen und eine zum Verstehen,
Eine zum Bleiben und eine, um zu gehen.
Alles, restlos alles, was passiert,
Wär längst vorbestimmt, prädestiniert.