Kölsche Liedersammlung

Über 15.000 Titel haben wir mittlerweile in unserer Sammlung. Viele Künstler, Bands & Verlage arbeiten daran mit, dass sie ständig wächst.
Aufgeführt werden die Texte 1. als Quelltext, d.h.  in der Form, wie sie uns zu Verfügung standen (z.B. als Originaltext, im Booklet einer CD, auf der Website der Künstler, in einem Liederheft oder von einer Audioquelle herausgehört), 2. in der Schreibweisweise der Akademie (Diese unterscheidet sich nicht gravierend von der bis in die 1970er Jahre allgemein gängigen Orthographie. Die Regeln dazu finden Sie unter dem Menupunkt Sprache.) und 3. in der deutschen Übersetzung.
Sollten die Urheber die Veröffentlichung eines Liedtextes nicht gewünscht oder ihr der Verlag nicht zugestimmt haben, so ist der Liedtitel aufgeführt und ein entsprechender Vermerk hinzugefügt.
Trotzdem sind natürlich auch wir nicht vor Fehlern gefeit - sollten Sie also auf eine Ungereimtheit stoßen, was den Text, die Urheber o. ä. angeht, melden Sie sich bitte bei uns.
Wenn Sie selbst Künstler sind und Ihren Songtext hier wiederfinden möchten, nehmen wir gerne alle Texte auf, vorausgesetzt sie sind auf Kölsch oder in einem verwandten rheinischen Dialekt.

Titel All die Augeblecke
Interpret(en) Niedeckens BAP
Erscheinungsjahr 2011
Tonträger Das Märchen vom gezogenen Stecker (2014) (CD)
Verlag VrinxPoozSonx Wolfgang Niedecken
Quelle www.bap.de/songtext/all-die-aureblecke/
Quelle Audio Titel www.bap.de/landingpages/dmvgs-live/
Kategorie Lebensart
Lebensweisheit

Mit freundlicher Genehmigung der Band Niedeckens BAP sowie dem Musikverlag Vrinxpoozsonx Wolfgang Niedecken

Quelltext

All die Aureblecke

Fünf Uhr morjens un en Katz läuf övver‘t Daach,
Eezte Strooßebahne, koote Sommernaach.
Cargo-Fliejer starte immer noch enn Wahn,
Trucks uss Almeria kumme endlich ahn.
Un do, ‘ne Jüterzoch,
En Siren, Ambulanz oder Schmier.
Ach ja, Duuve gurre och,
Un minge Hungk dräump, dat e‘ jefährlich wöhr.

Jeht klar, kein Frooch – et ess alles okay,
Och die kostbarste Momente jonn vorbei.
Schon klar, doch – hey – dat deit nit ens wieh.
All die Aureblecke nimmp mir keiner mieh.
Janz bestemmp, die nimmp mir keiner mieh.

Sick ich denke kann, wohr alles Rock’n‘Roll,
Alles uss der Hüfte, ohne Protokoll,
Ohne Kompass, he un do ‘n verbrannte Bröck,
Volles Rohr un kein Jefangne, kei Zoröck.
Ja klar, einiges jing schief,
Ävver wat heiß dat schon? Dat wohr dä Deal.
‘t ess wohr, wat letzendlich blieht,
Da‘ ‘ss die Jewessheit: Dä Wääsch ess et Ziel.

Jeht klar, kein Frooch – et ess alles okay,
Och die kostbarste Momente jonn vorbei.
Schon klar, doch – hey – dat deit nit ens wieh.
All die Aureblecke nimmp mir keiner mieh.
Janz bestemmp, die nimmp mir keiner mieh.

Manche Aureblecke verjisste nie,
Die sinn wie Fotos uss der Holographie.
Schlaach dä Rest bei Aristoteles noh,
Schlaue Mann, schon vüür mieh als zweitausend Johr.
Janz bestemmp.

Nä, nä, kein Frooch – et ess alles okay,
Och die kostbarste Momente jonn vorbei.
Schon klar, doch – hey – dat deit nit ens wieh.
All die Aureblecke nimmp mir keiner mieh.
Janz bestemmp, die nimmp mir keiner mieh.

Schreibweise der Akademie

All die Augeblecke

 Auf Wunsch wird dieser Text gerne in die Schreibweise der Akademie übersetzt.

Übersetzung

All die Augenblicke

Fünf Uhr morgens, eine Katze läuft übers Dach,
Erste Straßenbahnen, kurze Sommernacht.
Cargo-Flieger starten immer noch in Wahn,
Trucks aus Almeria kommen endlich an.
Und da, ein Güterzug,
Eine Sirene, Ambulanz oder Polizei.
Ach ja, Tauben gurren auch,
Und mein Hund träumt, dass er gefährlich wär.

Geht klar, keine Frage – es ist alles okay,
Auch die kostbarsten Momente gehen vorbei.
Schon klar, doch – hey – das tut nicht mal weh.
All die Augenblicke nimmt mir keiner mehr.
Ganz bestimmt, die nimmt mir keiner mehr.

Seit ich denken kann, war alles Rock’n‘Roll,
Alles aus der Hüfte, ohne Protokoll,
Ohne Kompass, hier und da ‘ne verbrannte Brücke,
Volles Rohr, keine Gefangenen, kein Zurück.
Ja klar, einiges ging schief,
Aber was heißt das schon? Das war der Deal.
Ist wahr, was letztendlich bleibt,
Ist die Gewissheit: Der Weg ist das Ziel.

Geht klar, keine Frage – es ist alles okay,
Auch die kostbarsten Momente gehen vorbei.
Schon klar, doch – hey – das tut nicht mal weh.
All die Augenblicke nimmt mir keiner mehr.
Ganz bestimmt, die nimmt mir keiner mehr.

Manche Augenblicke vergisst man nie,
Die sind wie Fotos aus der Holographie.
Schlag den Rest bei Aristoteles nach,
Schlauer Mann, schon vor mehr als zweitausend Jahren.
Ganz bestimmt.

Nee, nee, keine Frage – es ist alles okay,
Auch die kostbarsten Momente gehen vorbei.
Schon klar, doch – hey – das tut nicht mal weh.
All die Augenblicke nimmt mir keiner mehr.
Ganz bestimmt, die nimmt mir keiner mehr.