Kölsche Liedersammlung
Über 15.000 Titel haben wir mittlerweile in unserer Sammlung. Viele Künstler, Bands & Verlage arbeiten daran mit, dass sie ständig wächst.
Aufgeführt werden die Texte 1. als Quelltext, d.h. in der Form, wie sie uns zu Verfügung standen (z.B. als Originaltext, im Booklet einer CD, auf der Website der Künstler, in einem Liederheft oder von einer Audioquelle herausgehört), 2. in der Schreibweisweise der Akademie (Diese unterscheidet sich nicht gravierend von der bis in die 1970er Jahre allgemein gängigen Orthographie. Die Regeln dazu finden Sie unter dem Menupunkt Sprache.) und 3. in der deutschen Übersetzung.
Sollten die Urheber die Veröffentlichung eines Liedtextes nicht gewünscht oder ihr der Verlag nicht zugestimmt haben, so ist der Liedtitel aufgeführt und ein entsprechender Vermerk hinzugefügt.
Trotzdem sind natürlich auch wir nicht vor Fehlern gefeit - sollten Sie also auf eine Ungereimtheit stoßen, was den Text, die Urheber o. ä. angeht, melden Sie sich bitte bei uns.
Wenn Sie selbst Künstler sind und Ihren Songtext hier wiederfinden möchten, nehmen wir gerne alle Texte auf, vorausgesetzt sie sind auf Kölsch oder in einem verwandten rheinischen Dialekt.
Titel | Alexandra, nit nor do |
Interpret(en) | Niedeckens BAP |
Text | Wolfgang Niedecken |
Musik | Klaus Heuser Alexander Büchel Manfred Böcker Hans Wollrath Stefan Kriegeskorte Jan-Christoph Dix |
Erscheinungsjahr | 1984 |
Tonträger | Dreimal zehn Jahre (2005) (CD) Live und in Farbe - Radio Pandora-Tour 2008/09 (2009) (CD) Övverall (2002) (CD) Wahnsinn - Die Hits von 79-95 (1995) (CD) Zwesche Salzjebäck un Bier (Remaster 2006) (CD) Affrocke - Live (1991) (CD) |
Verlag | Edition BAP Musikverlag (Universal Music Publishing Group Germany GmbH) |
Quelle | www.bap.de/songtext/alexandra-nit-nur-du/ |
Kategorie | Lebensweisheit |
Mit freundlicher Genehmigung des Verlags und der Urheber
Alexandra, nit nur do
Et blieht länger hell jetz,
obwohl et ess immer noch Februar.
Ne Winter he ess ausschließlich lästich,
wie dä Matsch, dä als Schnie
uss schwere Wolke singe Wääsch nohm,
Tänzerinne, nevvebei, nur öm ze stirve,
he om lauwärme Asphalt,
Kamikaze en ner Stadt,
wo jede Hilferoof bloß unjehührt verhallt.
Mir fällt en Strooß enn,
die vun Ostende bess Mekka,
quer durch Europa als E 5 führt,
wigger woor ich noch nie,
trotz all dä Breefe,
die ich jeschrivve
un nie affjescheck,
doch für die du, "Entschuldijung!",
Nohporto zahle mohts,
all die Eroll Flynn Visione,
für jed einzelne däät sich et lohne,
Sensatione mein ich, nit Madame Toussaud.
Refrain:
Alexandra, jevv et zo:
Mancheiner föhlt sich he em Stech jelooße,
Alexandra, nit nur du, nit nur du.
Du johvs mir Bruht un Spiele,
Alexandra, ich weiß schon,
du föhls dich wie ne ussrangierte
Weihnachtsbaum noh Neujohr.
Wie`n Aapenisel ennzesinn stund ich vüür dir,
un Aug en Aug
kunnt ich dich lese
wie e opjeschlaare Booch.
Et deit mir leid, dovun ze singe,
bloß op Dauer, Alexandra,
wohr dat doch wohl nit jenooch.
Alexandra, jevv et zo: .......
All Zeremonie, Beschwörunge un Rituale,
ding Cohen Plaate, Jacques Brel Sampler
un Spazierjäng em Rähn
dann die rührende Versuche,
affzoschöddele die Tristesse,
die wohren aussichtslos,
die braaten et wirklich nit,
denn eins ess secher wie et Amen :
dat wo suvill Kirche stonn,
et hundert pro en janze Hääd
ze Bichte jitt.
Alexandra, jevv et zo: ......
Alexandra, nit nor do
Auf Wunsch wird dieser Text in die Schreibweise der Aakdemie übersetzt.
Alexandra, nicht nur du
Es bleibt länger hell jetzt –
obwohl: Es ist immer noch Februar.
Ein Winter hier ist ausschließlich lästig,
wie der Matsch, der als Schnee
aus schweren Wolken seinen Weg nahm.
Tänzerinnen, nebenbei – nur um zu sterben
hier auf dem lauwarmen Asphalt.
Kamikaze in einer Stadt,
wo jeder Hilferuf bloß ungehört verhallt.
Mir fällt eine Straße ein,
die von Ostende bis Mekka
quer durch Europa als E5 führt.
Weiter war ich noch nie.
Trotz all der Briefe,
die ich geschrieben
und nie abgeschickt,
doch für die du, "Entschuldigung!",
Nachporto zahlen mußtest.
All die Errol Flynn-Visionen –
für jede einzelne täte es sich lohnen.
Sensationen meine ich, nicht Madame Tussaud!
Refrain:
Alexandra, gib es zu:
Manch einer fühlt sich hier im Stich gelassen.
Alexandra, nicht nur du.
Du gabst mir Brot und Spiele,
Alexandra, ich weiß schon.
Du fühlst dich wie ein ausrangierter
Weihnachtsbaum nach Neujahr.
Wie eine Affeninsel einzusehen stand ich vor dir
und Auge in Auge
konnte ich dich lesen
wie ein aufgeschlagenes Buch.
Es tut mir leid davon zu singen,
bloß auf Dauer, Alexandra,
war das auch wohl nicht genug.
Alexandra, gib es zu: ...
Alle Zeremonien, Beschwörungen und Rituale,
deine Cohen-Platten, Jacques Brel-Sampler
und Spaziergänge im Regen.
Dann die rührenden Versuche,
abzuschütteln die Tristesse,
die waren aussichtslos,
die brachten es wirklich nicht.
Denn eines ist sicher wie das Amen:
Dass wo so viele Kirchen stehen,
es "hundert Pro" eine ganze Menge
zu Beichten gibt.
Alexandra, gib es zu: ...