Kölsche Liedersammlung

Über 15.000 Titel haben wir mittlerweile in unserer Sammlung. Viele Künstler, Bands & Verlage arbeiten daran mit, dass sie ständig wächst.
Aufgeführt werden die Texte 1. als Quelltext, d.h.  in der Form, wie sie uns zu Verfügung standen (z.B. als Originaltext, im Booklet einer CD, auf der Website der Künstler, in einem Liederheft oder von einer Audioquelle herausgehört), 2. in der Schreibweisweise der Akademie (Diese unterscheidet sich nicht gravierend von der bis in die 1970er Jahre allgemein gängigen Orthographie. Die Regeln dazu finden Sie unter dem Menupunkt Sprache.) und 3. in der deutschen Übersetzung.
Sollten die Urheber die Veröffentlichung eines Liedtextes nicht gewünscht oder ihr der Verlag nicht zugestimmt haben, so ist der Liedtitel aufgeführt und ein entsprechender Vermerk hinzugefügt.
Trotzdem sind natürlich auch wir nicht vor Fehlern gefeit - sollten Sie also auf eine Ungereimtheit stoßen, was den Text, die Urheber o. ä. angeht, melden Sie sich bitte bei uns.
Wenn Sie selbst Künstler sind und Ihren Songtext hier wiederfinden möchten, nehmen wir gerne alle Texte auf, vorausgesetzt sie sind auf Kölsch oder in einem verwandten rheinischen Dialekt.

Titel Jelenowski
Interpret(en) Niedeckens BAP
Text Wolfgang Niedecken
Musik Klaus Heuser
Erscheinungsjahr 1993
Tonträger Pik Sibbe (1993) (CD)
Pik Sibbe (Remaster 2006 ) (Doppel-CD)
Verlag Edition BAP Musikverlag (Universal Music Publishing Group Germany GmbH)
Quelle www.bap.de/songtext/jelenowski/
Kategorie (Gesellschafts-)kritik

Mit freundlicher Genehmigung der Universal Music Publishing Group Germany

Quelltext

Jelenowski

1) Immer seldener, höchstens noch

zwei bess dreimohl em Johr kritte Poss.

Wie hück morje, veedel noh zehn,

als die Klingel jing.

 

2) "Jelenowski wonnt dä he em Huus?"

frooch dä Breefdräjer, dä`t eijentlich woss.

"Nä, dä Pollak" su nannten se en he,

"wonnt he lang nimieh".

 

3) Sinn en noch vüür mir stonn,

Strickjack ahn,

janz ejal, ob Schnie oder Sonn,

sinn en noch, dä jootmöödje Ahl,

zwesche dä Wundertüüte un dämm Kamellerejal.

 

4) Wat wohr die Schatzkammer vum Dom jäjen

die wildbunte Dösje un Gläsermenagerie,

jäje die Kess, wo die Glanzbilder drinn?

Wo maach dä bloß sinn?

 

5) Jetz wonne mir he en dämm Huus,

un keiner weiß su richtig, wann dä he russ.

Poss kütt wie jesaat manchmohl noch.

Reklame miehstens oder ne Versandkatalog.

 

6) Immer seldener, höchstens noch

zwei bess dreimohl em Johr kritte Poss.

Wie hück morje, veedel noh zehn,

als die Klingel jing.

Schreibweise der Akademie

Jelenowski

Auf Wunsch wird dieser Text gerne in die Schreibweise der Akademie übersetzt.

Übersetzung

Jelenowski

1) Immer seltener, höchstens noch

zwei bis dreimal im Jahr, kriegt er Post.

Wie heute morgen um viertel nach zehn,

als die Klingel ging.

 

2) "Jelenowski - wohnt der hier im Haus",

fragte der Briefträger, der es eigentlich wusste.

"Nein, der Pollack", so nannten sie ihn hier,

"der wohnt lange nicht mehr hier."

 

3) Sehe ihn noch vor uns stehen

- Strickjacke an,

ganz egal ob Schnee oder Sonne.

Sehe ihn noch, den gutmütigen Alten,

zwischen den Wundertüten und dem Kamellenregal.

 

4) Was war die Schatzkammer vom Dom gegen

die wildbunten Döschen und Gläsermenagerie,

gegen die Kiste, wo die Glanzbilder drin?

Wo mag der bloß sein?

 

5) Jetzt wohne ich hier in dem Haus,

und keiner weiß so richtig, wann der hier raus.

Post kommt - wie gesagt - manchmal noch

- Reklame meistens oder ein Versandkatalog.

 

6) Immer seltener, höchstens

noch zwei bis dreimal im Jahr kriegt er Post.

Wie heute morgen um viertel nach zehn,

als die Klingel ging.