Kölsche Liedersammlung
Über 15.000 Titel haben wir mittlerweile in unserer Sammlung. Viele Künstler, Bands & Verlage arbeiten daran mit, dass sie ständig wächst.
Aufgeführt werden die Texte 1. als Quelltext, d.h. in der Form, wie sie uns zu Verfügung standen (z.B. als Originaltext, im Booklet einer CD, auf der Website der Künstler, in einem Liederheft oder von einer Audioquelle herausgehört), 2. in der Schreibweisweise der Akademie (Diese unterscheidet sich nicht gravierend von der bis in die 1970er Jahre allgemein gängigen Orthographie. Die Regeln dazu finden Sie unter dem Menupunkt Sprache.) und 3. in der deutschen Übersetzung.
Sollten die Urheber die Veröffentlichung eines Liedtextes nicht gewünscht oder ihr der Verlag nicht zugestimmt haben, so ist der Liedtitel aufgeführt und ein entsprechender Vermerk hinzugefügt.
Trotzdem sind natürlich auch wir nicht vor Fehlern gefeit - sollten Sie also auf eine Ungereimtheit stoßen, was den Text, die Urheber o. ä. angeht, melden Sie sich bitte bei uns.
Wenn Sie selbst Künstler sind und Ihren Songtext hier wiederfinden möchten, nehmen wir gerne alle Texte auf, vorausgesetzt sie sind auf Kölsch oder in einem verwandten rheinischen Dialekt.
Titel | Jede Draum gedräump |
Interpret(en) | Niedeckens BAP |
Text | Wolfgang Niedecken |
Musik | Jens Streifling Franco Paresi |
Erscheinungsjahr | 1999 |
Tonträger | Tonfilm (1999) (CD) Tonfilm (Remaster 2007) (Doppel-CD) |
Verlag | VrinxPoozSonx Wolfgang Niedecken |
Quelle | www.bap.de/songtext/jede-draum-jedraeump/ |
Kategorie | Freundschaft & Liebe Lebensart |
Mit freundlicher Genehmigung der Urheber und des Verlags.
Jede Draum jedräump
Er kohm em Ohvendleech met leichtem Handjepäck,
Met jeder Art Jeföhl hinger ’ner Sonnebrill versteck.
Doch die Naach nohm ihm die Tarnung un enn einem och die Angs,
Ihm, dä eij’ntlich als zynisch un distanziert bekannt.
Nur Zijeuner hann su ’n Hoore un dä Uhrring, dä se dräät,
Funkelt wie ’ne Räänboore, wenn se ihre Name säät.
Sie hätt Häng wie die om Tijer, die mer uss Hindu-Tempel kennt,
Et ess sonnenklar, wieso mer se „Mata Hari“ nennt.
Se hann, sick se sich jetroffe,
Keine Aurenbleck versäump.
Se hann kein Sekund jeschloofe
Un trotzdäm jede Draum jedräump.
Wie ’nem Troubadour, ’nem Hofnarr nimmp mer ihm rein jar nix krumm:
Wie die Ladys met Longdrinks un Smalltalk op der Zung,
Die su schadenfruh wie schüchtern, barmherzig un verletz,
Met perfekt jeschminkte Aure un verblüffend simple Tricks.
Nenn et Kismet oder Zofall, wat se herjeführt,
’T hätt ein Parallel die zweite enn dä Unendlichkeit doch noch berührt.
Se hann, sick se sich jetroffe,
Keine Aurenbleck versäump.
Se hann kein Sekund jeschloofe
Un trotzdäm jede Draum jedräump.
Un er luhrt ihr enn de Aure un versprich ihr enn de Hand,
Jetz, wo se he em Hafen stonn un einer blieht ahn Land:
“Och wenn mir jetz ussenanderjonn, blievs du als Leed bei mir,
Dat eines Daachs dä Wääsch fingk bess zo dir.“
Se hann, sick se sich jetroffe,
Keine Aurenbleck versäump.
Se hann kein Sekund jeschloofe
Un trotzdäm jede Draum jedräump.
Jede Draum gedräump
Auf Wunsch wird dieser Text gerne in die Schreibweise der Akademie übersetzt.
Jeden Traum geträumt
Er kam im Abendlicht mit leichtem Handgepäck,
Hatte jede Art Gefühl hinter der Sonnenbrille versteckt.
Doch die Nacht nahm ihm die Tarnung und in einem auch die Angst,
Ihm, der eigentlich als zynisch und distanziert bekannt.
Nur Zigeuner haben so Haare und der Ohrring, den sie trägt,
Funkelt wie ein Regenbogen, wenn sie ihren Namen sagt.
Sie hat Hände wie die auf dem Tiger, die man aus Hindu-Tempeln kennt,
Es ist sonnenklar, wieso man sie „Mata Hari“ nennt.
Sie haben, seit sie sich getroffen,
Keinen Augenblick versäumt.
Sie haben keine Sekunde geschlafen
Und trotzdem jeden Traum geträumt.
Einem Troubadour, einem Hofnarren und auch ihm nimmt man nichts krumm:
Wie die Ladys mit Longdrinks und Smalltalk auf der Zunge,
Die so schadenfroh wie schüchtern, barmherzig und verletzt,
Mit perfekt geschminkten Augen und verblüffend simplen Tricks.
Nenn es Kismet oder Zufall, was sie hergeführt,
Eine Parallele hat die zweite in der Unendlichkeit doch noch berührt.
Sie haben, seit sie sich getroffen,
Keinen Augenblick versäumt.
Sie haben keine Sekunde geschlafen
Und trotzdem jeden Traum geträumt.
Und er blickt ihr in die Augen und verspricht ihr in die Hand,
Jetzt, da sie im Hafen stehen und einer bleibt an Land:
“Auch wenn wir jetzt auseinandergehen, bleibst du als Lied bei mir,
Das irgendwann den Weg findet bis zu dir.“
Sie haben, seit sie sich getroffen,
Keinen Augenblick versäumt.
Sie haben keine Sekunde geschlafen
Und trotzdem jeden Traum geträumt.